Die Maßnahmen zur Verbesserung der Energieeffizienz in der Kläranlage Wittstock wurden aus Mitteln des Europäischen Fonds für regionale Entwicklung (EFRE - hier geht zum Förderprogramm) und Mitteln des Bundesministerium für Umwelt, Naturschutz und nukleare Sicherheit (Nationale Klimaschutz Initiative) gefördert.
Durch die Umsetzung der einzelnen Maßnahmen trägt der WAV Wittstock künftig zum Klimaschutz bei und beschleunigt somit die Minderung von Treibhausgasemissionen.
„Mit der Nationalen Klimaschutzinitiative initiiert und fördert das Bundesministerium seit 2008 zahlreiche Projekte, die einen Beitrag zur Senkung der Treibhausgasemissionen leisten. Ihre Programme und Projekte decken ein breites Spektrum an Klimaschutzinitiativen ab. Von der Entwicklung langfristiger Strategien bis hin zu konkreten Hilfestellungen und investiven Fördermaßnahmen. Diese Vielfalt ist Garant für gute Ideen. Die Nationale Klimaschutzinitiative trägt zu einer Verankerung des Klimaschutzes vor Ort bei. Von ihr profitieren Verbraucherinnen und Verbraucher ebenso wie Unternehmen, Kommunen oder Bildungseinrichtungen.“ Förderkennzeichen: 67K14475
Die Maßnahmen zur Verbesserung der Energieeffizienz der Kläranlage Wittstock beim Wasser- und Abwasserverband Wittstock konnten planmäßig zum 22.12.2021 abgeschlossen werden. Sie dienten, im Rahmen der Umsetzung der Energiestrategie 2030 des Landes Brandenburg und des beschlossenen Klimaschutzprogrammes der Bundesregierung Deutschland, der Senkung energiebedingter CO2-Emisionen.
Die Kläranlage Wittstock war beim Verband 2017 mit jährlich ca. 370.000 kWh der größte Energieverbraucher. Davon wurden alleine für die vorhandenen Gebläse ca. 60 % der verbrauchten Energie benötigt. In diesem Energieverbrauch steckten Einsparpotentiale.
Um diese Einsparpotentiale zu heben und zukünftig Energie sparen zu können, hat der Verband bereits im Jahr 2018 in einem ersten Schritt die Studie zur Energieoptimierung der Kläranlage Wittstock in Auftrag gegeben. Ziel dieser Studie, die bereits aus Mitteln des Europäischen Fonds für regionale Entwicklung (EFRE) kofinanziert wurde, war es, den Stand der Energieeffizienz auf der Kläranlage Wittstock zu ermitteln und möglichst Maßnahmen zur Verbesserung aufzuzeigen.
Die Studie zeigte einerseits, dass der Stromverbrauch im Vergleich zu Kläranlagen ähnlicher Größe bereits sehr niedrig ist. Dennoch wurden Maßnahmen ermittelt, um die Ungleichmäßigkeit des Stromverbrauches zu verringern:
Modernisierung der Gebläse-Stationen (Die Maßnahme sollte nicht nur der Energieeinsparung dienen. Sie wurde auch unter dem Aspekt einer vor allem im Winter eher instabilen Reinigungsleistung der Kläranlage Wittstock in den Fokus gerückt.)
Errichtung einer PV-Anlage zur Energieerzeugung für den Eigenverbrauch
Für die Umsetzung der Maßnahmen aus der Energiestudie zur CO2-Reduzierung hat der WAV Wittstock eine Förderung aus Mitteln des Europäischen Fonds für regionale Entwicklung (EFRE) und darüber hinaus Zuwendungen des Bundesministerium für Umwelt, Naturschutz und nukleare Sicherheit aus Mitteln der Nationalen Klimaschutzinitiative erhalten.
Die Umsetzung der Maßnahmen erforderten auch verfahrenstechnische Änderungen auf der Kläranlage Wittstock. Diese umfassten im Einzelnen vier wesentliche Maßnahmen, darunter 2 Bauabschnitte - ausgeführt in 4 Losen:
Erste Maßnahme 2019-2020
Errichtung einer Photovoltaikanlage mit einer Leistung von 84,5 kWp auf der Überdachung des Schlammlagerplatzes der Kläranlage Wittstock. Die Anlage wurde am 16.12.2020 in Betrieb genommen und hat bis zum 31.12.2021 ca. 70.000 kWh Strom erzeugt, der zu 99,9% selbst verbraucht wurde.
Die Maßnahme wurde aus dem Europäischen Fonds für Regionale Entwicklung (Mittel der Europäischen Union) kofinanziert.
Zweite Maßnahme - 1. Bauabschnitt - Realisierung 2020-2021
Die Inbetriebnahme des 2. Belebungsbeckens und der Erneuerung der Rücklaufschlammpumpen erfolgte in zwei Losen. Im Los 1 wurde die Technische Ausrüstung und im Los 2 die Elektrische Mess-, Steuer- und Regelungstechnik (EMSR-Technik) erneuert. Dadurch kann künftig der Rücklaufschlammvolumenstrom geregelt werden, wodurch die Trockenschlammkonzentration (TS-Gehalt) in der Nachklärung um das 2-fache eingedickt werden kann. Dadurch soll einerseits die Klärschlammmenge reduziert werden. Andererseits wird durch den Einsatz einer energieeffizenteren Pumpe Energie eingespart. Die Fertigstellung des 1. Bauabschnittes erfolgte am 29.01.2021.
Durch Inbetriebnahme des 2. Belebungsbeckens konnte die Reinigungsleistung der Kläranlage Wittstock auch im Winter nachweislich stabilisiert werden. Darüber hinaus konnte der selbst produzierte Strom durch eine Vergleichmäßigung des Verbrauches noch effektiver genutzt werden.
Maßnahme wurde aus Mitteln der Europäischen Union (EFRE - Europäischer Fonds für Regionale Entwicklung) sowie aus Mitteln des Bundes (Nationalen Klimaschutzinitiative) kofinanziert.
Dritte Maßnahme - Ende 2020
Im Zusammenhang mit der verfahrenstechnischen Umstellung der Kläranlage Wittstock wurde am 24.11.2020 das Bio-P Becken außer Betrieb genommen. Am 10.03.2021 erfolgte zudem die Außerbetriebnahme des zweiten Nachklärbeckens, welches ursprünglich für eine weitere Ausbaustufe der Kläranlage errichtet worden war. Auch diese Maßnahmen tragen zur Reduzierung des Energieverbrauches und somit zur Verringerung der CO2-Emission bei.
Vierte Maßnahme - 2. Bauabschnitt - Realisierung 2021
Der zweite Bauabschnitt wurde mit Los 3 zur Technischen Ausrüstung der Gebläse-Stationen und Los 4 zur Erneuerung der EMSR-Technik dieser Gebläse-Stationen umgesetzt.
Zum Einsatz kommen nun Drehkolbenverdichter vom Typ Aerzen mit einem Antriebsmotor der Wirkungsklasse IE4. Diese haben eine deutlich höhere Energieeffizienz und werden künftig ebenfalls zur Verringerung der CO2-Emission der Kläranlage Wittstock beitragen. Die Maßnahmen konnten im Dezember 2021 vollständig abgeschlossen werden.
Maßnahme wurde aus Mitteln der Europäischen Union (EFRE - Europäischer Fonds für Regionale Entwicklung) sowie aus Mitteln des Bundes (Nationalen Klimaschutzinitiative) kofinanziert.
Der Wasser- und Abwasserverband Wittstock ist stolz mit den genannten Maßnahmen künftig noch mehr zum Klimaschutz beizutragen und somit die Minderung von Treibhausgasemissionen zu beschleunigen.
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